|
|
In einer Talmulde am Rande des Schwarzwälder Hochwaldes, umgeben
von Laub- und Nadelholzwäldern, liegt die Ortschaft Meckenbach. Im äußersten
Westen des Landkreises Birkenfeld gelegen, bildet die Gemeindegrenze auf
mehr als 5 km zugleich die Landesgrenze zum benachbarten Saarland.
Die erste urkundliche Erwähnung erfährt Meckenbach im
Jahre 1334. Damals gelobte ein gewisser "Cuno in den Gassen zu Birkenfeld",
dass er sein Gut auf dem Hof in Meckenbach "bessern" und sich in Zukunft mehr
darum bemühen werde, einen guten Zustand zu erhalten. Der Name Meckenbach
deutet jedoch darauf hin, dass die Besiedlung bereits einige Jahrhunderte
früher stattgefunden hatte, er ist nämlich typisch für die
Zeit der fränkischen Landnahme zwischen dem 6. und 9. Jahrhundert.
Doch schon in vorgeschichtlicher Zeit war die Gemarkung besiedelt.
Ein vor dem 1. Weltkrieg von Prof. Dr. H. Baldes untersuchtes Hügelgräberfeld,
500 m südwestlich vom Ort, im Bezirk "Auf dem Bühl in Sangbösch"
gelegen, enthielt Gegenstände aus der frühen Latène-Zeit
(bis ca. 225 v. Chr.).
Die Geschichte des Ortes ist eng verbunden mit der Pflege (unterster
Verwaltungsbezirk) und dem Kirchspiel Achtelsbach, wozu u.a. auch die Ortschaften
Brücken (nur rechts der Traun), Traunen, Eisen, Obersötern und
Haupenthal, ein Hof zwischen Meckenbach und Obersötern gelegen, gehörten.
Landes- und Gerichtsherr war ab 1480 der Herzog von Zweibrücken,
die Pfalzgrafen von Birkenfeld, Verwandte des Herzogs hatten hier also nichts
zu sagen. Die Herren von Sötern und damit das Herzogtum Lothringen
hatte das Steuerrecht in der Pflege Achtelsbach inne und bestimmten auch
den Pfarrer. Dadurch kam es des öfteren zu Verwicklungen. Z.B. wurde
1523 im Herzogtum Zweibrücken die Reformation durchgeführt, aber
zum Missfallen des Landesherren predigte der Achtelsbacher Pfarrer noch einige
Jahre katholisch, bis auch in Sötern der Konfessionswechsel vollzogen
war.
Wie die Achtelsbacher Kirchenbücher belegen, muß vor
400 Jahren ein milderes Klima geherrscht haben, der Pfarrer fand es nämlich
im Jahr 1579 erwähnenswert, dass "mitten im Oktober eine große
Kälde gefallen, und die Weintrauben am Stock erfroren" sind.
Auch geht aus diesen Büchern hervor, dass im Jahre 1609 der
Ort Meckenbach aus 7 Häusern bestand und 29 Menschen hier wohnten, 6
Ehepaare, 12 Kinder, 3 Witwen, 1 Knecht und 1 Magd.
Prof. Dr. H. Baldes berichtet, dass im vorigen Jahrhundert in
und bei Meckenbach besonders häufig Geld, auch in größeren
Mengen gefunden wurde, das vermutlich im Dreißigjährigen Krieg
versteckt worden war. Etwas abseits einer Heerstraße gelegen, die von
Birkenfeld über Brücken, Achtelsbach, Sötern nach Tholey führte,
bot Meckenbach wohl eine gewisse Sicherheit als Zufluchtsort.
Am 25. September 1635, als das flüchtende schwedisch/französische
Heer unter Herzog Bernhard von Weimar die oben genannte Heerstraße(
Birkenfeld - Tholey) nutzte, um nach Frankreich auszuweichen, entging Meckenbach
noch der Katastrophe. Die damals niedergebrannten Ortschaften Brücken,
Eisen und Haupenthal wurden erst mehr als 30 Jahre später wieder besiedelt.
Aber im Juni 1639 wurde Meckenbach als einzige der umliegenden Ortschaften
von spanischen Truppen geplündert, zum Glück aber nicht miedergebrannt.
Bereits von 1971 bis 1975 nahm die Gemeinde Meckenbach mit sehr
großem Erfolg an dem Wettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden"
teil, wovon mehrere Auszeichnungen auf Landesebene zeugen. Den Höhepunkt
stellte damals sicherlich der 23. November 1973 dar, als der Männergesangverein
1896 Meckenbach im Kurfürstlichen Schloß zu Mainz zur Gestaltung
der Festlichkeiten, anlässlich der Verleihung der Goldmedaille des Landes
Rheinland-Pfalz an die Gemeinde Meckenbach, beitrug.
Nach fast 30 Jahren und etlichen Veränderungen, z.B. Kanalisation
mit Straßenausbau, Bau von Feuerwehr- und Gemeinschaftshaus, wurde
Meckenbach ab 2004 wieder durch Wettbewerbskommission bewertet. Im kreisinternen
Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" 2004 belegte Meckenbach den 3. Platz
und als Zweiter der Hauptklasse im Landkreis Birkenfeld stehen aktuell die
Bewertungen der Bezirkskommission an.
Die Gemarkung Meckenbach umfasst heute 378 ha, davon sind etwa
220 ha bewaldet und zum größten Teil in Privatbesitz. Das früher
sehr landwirtschaftlich geprägte Ortsbild hat sich in den letzten 20
Jahren stark verändert. Nur noch ein Vollerwerbslandwirt bewirtschaftet
heute in Meckenbach seinen Hof. Die zum Teil sehr grossen landwirtschaftlich
genutzten Flächen in der Ortslage wurden in den vergangenen Jahren fast
alle bebaut, so dass die Gemeinde ein Baugebiet ausgewiesen hat, um die Wünsche
nach Bauland für die auswärtigen und einheimischen Interessenten
zu befriedigen. Denn obwohl verkehrsgünstig gelegen (5 min. zur Autobahn),
wohnt man in Meckenbach sehr ruhig.
Ab und zu geht es auch mal lauter zu, "schuld" ist meistens dann
ein kleines oder grosses Fest, von denen viele gefeiert werden. Aber ein
solcher "Lärm" wird von einem Meckenbacher nicht als störend empfunden.
Im Gegenteil, man wird zum Mitmachen animiert, dann hier lebt ein aufgeschlossenes,
gastfreundliches und sangesfrohes Völkchen mit einem ausgesprochenen
Sinn für Geselligkeit und Humor.
Quelle: Festschrift anlässlich des 100-jährigen
Bestehens des MGV 1896 Meckenbach, ergänzt durch aktuelle Informationen
|
|